Was ist neu

seltsam

Genre: seltsam

  1. Alle zu Besuch

    Doña Marta genoss es, am Morgen einkaufen zu gehen. Die Luft war dann so klar, so rein. Vom Meer wehte eine frische Brise, die das Atmen angenehm und das Laufen leicht machte. Das war in ihrem Altern schon viel wert. Stolze 89 Jahre zählte sie. Und sie sorgte immer noch ganz alleine für sich...
  2. Eine einzige Zigarette

    Das Surren nervte. Da war sie wieder, direkt neben seinem Ohr. Er wedelte mit der Hand durch die Luft, der Fingernagel kratzte über die zarte Haut der Ohrmuschel. „Scheiss Fliege!“ Arthur klatschte mit der gespreizten Hand auf die Tischplatte und trommelte in einem unregelmässigen Takt auf dem...
  3. Eskapismus Endgame

    »Gestern spät geworden, hm?« Fuck. Das Gehirn denkt wieder zu laut und lässt mich nicht weiterschlafen. Dazu die schale Erinnerung an einen Traum, den selbst Freud als beunruhigend seltsam bezeichnet hätte. Nie mehr Stranger Things vorm Einschlafen. Warum wacht man jedes Mal auf, bevor der...
  4. Rot auf Schwarz

    »Tschjort pabiri!« Natalja schnaubt. Eine Blitz zuckt über die Baumwipfel, wenig später folgt ersticktes Grollen, als hätte die Erde den Blitz verschluckt. Auf ihrer Wange kreuzt eine nasse Strähne feine erste Falten. Ein Tropfen läuft an ihr entlang, sammelt sich an der Spitze, glitzert, bis er...
  5. Der ganz normale Wahnsinn

    Alle Uhren dieser Welt bleiben stehen! Computer stürzen ab! Stromausfälle auf der ganzen Welt! Das Internet bricht zusammen! Es schlägt die Stunde NULL! Diese und ähnliche Schlagzeilen waren in Zeitungen auf dem gesamten Planeten zu lesen, als es auf die Jahrtausendwende zu ging. Als meine...
  6. Viga

    Sie hatten ihr gesagt: Achte auf Kräuter, achte auf Knospen, achte auf die sehr feinen Blumen in den Niederungen der Sümpfe. Sie hatte die Aue geliebt. Ein verhangenes, blutrotes Licht zwischen den Flocken der Windsamen. Im Neureich maßen sich die Flüsse das Strömen an, machtvolle Ströme, deren...
  7. Copywrite Dschinn Tonic

    Wenn ich Mama als Kind gefragt habe, warum Papa sich verändert hat, meinte sie, er habe die Bekanntschaft mit ein paar seltsamen Wesen gemacht. Flaschengeistern. Das erklärte zumindest all die leeren Flaschen, die ich in unserer Wohnung fand. Nachts schlich ich aus meinem Bett, horchte am...
  8. Wie mich mein Vater vor einer noch größeren Dummheit bewahrte

    Als ich allein in der Küche war, fischte ich die Tube aus dem Abfalleimer. Ich verstaute sie in der Hosentasche und verzog mich in mein Zimmer. Mehrere Wochen hatte ich warten müssen, bis ich endlich mein neuestes Stück ergattern konnte. Den Text auf dem Aufkleber der winzig kleinen Tube, der...
  9. Katertag

    Ich bin zehn Jahre alt und hocke mit den andern im Gebüsch. Gebannt schauen wir zu, wie Lars die Straße überquert auf das Mehrfamilienhaus zu. Aber er kommt nicht mal bis zur Klingel, da reißt der Alte die Tür auf und kriegt Lars' T-Shirt zu fassen. Wie die Wahnsinnigen scheuchen wir uns...
  10. Copywrite M wie Maya

    „Was ist das denn für ein esoterischer Mist?“, fragt Heinrich und es ist deutlich herauszuhören, dass er an einer Antwort nicht interessiert ist. Er schenkt Bier und Schnaps aus, zitiert einen Philosophen gratis dazu. „Mir gefällt’s.“ Die Frau, die sich neben Luis an die Musikbox stellt, scheint...
  11. Copywrite Innere Sicherheit

    Die ersten Sonnenstrahlen zwängten sich durch die Jalousie und zerschnitten das, was die Nacht von mir übrig gelassen hatte, in feine Streifen. Ich saß auf der Sofakante, den Kopf in die Hände gestützt, und versuchte, den Traum abzuschütteln, der mich regelmäßig in Endlosschleife heimsuchte: Die...
  12. Fellatio

    Als ich mich auf den kratzigen Teppich kniete, zumindest ist es in meinen Erinnerungen ein Teppich, vielleicht hat er eigentlich Holzboden in seinem Schlafzimmer oder kalte, graue Fliesen, eigentlich auch egal, ich kniete mich auf den kratzigen Teppich und öffnete den Mund. Die Zunge ließ ich...
  13. Die Vogelscheuche

    An einem nebelverhangenen Tag beschloss ich morgens spazieren zu gehen. Ich verließ meine Wohnung und machte mich auf den Weg. Es führte mich wie immer aus dem Dorf hinaus in die Hügel und während ich so meines Weges zog, stand ich irgendwann über dem Nebelmeer und ließ meinen Blick wandern...
  14. Die Schatulle

    Diese kleine und fein verzierte Holzschatulle hatte ich im Keller meiner verstorbenen Großmutter gefunden. Auf mich wirkte sie langweilig, daher stellte ich sie ungeöffnet auf das Regal. Die Zeit war knapp, denn oben im Flur wartete schon der Trödelhändler auf das alte Porzellan, das ich ihm...
  15. O'Seares' letzte Botschaft

    Sir Montgomery O'Seares war das Epitom des Philanthropen. Als letztes von vielen Kindern eines anglikanischen Priesters wurde O'Seares in die finalen Züge des neunzehnten Jahrhunderts hineingeboren, verarztete als Jugendlicher in den Gräben des ersten Weltkriegs die englischen Soldaten, und...
  16. Copywrite New Yorker Puppenspiele

    Chris Carlson fliegt nach New York, um Ruhm zu ernten. Er nimmt seine Frau mit. Während die beiden im Taxi zum Gebäude der Vereinten Nationen am East River fahren, schaut sie aus dem Fenster, streicht Chris über den Handrücken, berührt die Adern, die sich unter der Haut abzeichnen. Als sie...
  17. Die Kraft meines Ahnen

    Danke, dass ihr euch um dieses Lagerfeuer versammelt habt und mir euer Ohr leiht! Es ist nicht mehr lange, bevor wir die Waffen in unseren Händen benutzen werden, um diese Monster dort draußen zu töten. Daher also eine kleine Ansprache eures neuen Offiziers, nicht lange und auch nicht unnötig in...
  18. Einsicht

    Ein weiterer Tag neigte sich dem Ende zu. Frank fühlte sich ambivalent, wie es sehr häufig der Fall war. Er wollte sich auf die Schulter klopfen, für die erneute Bewältigung seiner Aufgaben, für den erneuten Versuch, seine Fähigkeiten in einer gewinnbringenden Art und Weise einzusetzen...
  19. Ika - Das Lied vom Tintenfisch

    Akane und Sayuri kletterten recht unbeholfen den schwer erklimmbaren Felsen zu der Stelle hinauf, an der die Katapulte ein großes Loch in die Festungsmauer geschlagen hatten. Sie kamen sich selbst noch immer seltsam vor in ihrer Männerkleidung, was jedoch nicht so befremdlich auf sie wirkte wie...
  20. Ein guter Tag

    Der Unfall hat alles verändert: sie, mich, uns! Sieben Jahre sind wir verheiratet. Sie hätte bei mir sein, meine Hand halten, mir Kraft spenden können. Nicht eine Träne hat sie vergossen – nicht, dass ich wollen würde, dass sie weint. Aber ich bin dem Tod entkommen, so knapp, und sie verliert...

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