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sonstige

Genre: sonstige

  1. Riders on the storm

    Riders on the storm Wie immer schläft er ein, kurz nachdem er sich in den Wagen setzt. Oder eigentlich ist er gar nicht richtig aufgewacht seit er aus dem Bett gestiegen ist. Wobei „steigen“ bei weitem übertrieben ist, in Wirklichkeit kriecht er heraus und schlurft noch halb im Traum ins...
  2. Das Gezeitengestüm

    Die Szene setzte sich fort bis hin in die tiefen Nachtstunden, die zerflossen wie Sägemehl im Wind, der zerkaut durch das Maul der Sonne und verdaut durch den Darm des Mondes hindurch springt, wegfliegt und nie wieder Muscheln, die laut singen, hinter sich herzieht. Es war, als ob die ganze Welt...
  3. Sein Werkzeug

    Schnell, scharf und schmutzig – so war sein Verstand. Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Im Kreis des Grauens; bishin zu völliger Orientierungslosigkeit wand er sich in seinen Windungen, die wie Wind in seinen Ohren verstaubten und dann zerfielen wie Marmelade, die zu flüssig war. Aber...
  4. Das Kalenderblatt

    Es war ein perfekter Sommertag. Die Zeit stand still und das gleißende Licht der Sonne ließ die Welt in einem blendenden Weiß verschwinden. Wann immer es ihr beliebte strich eine zarte Brise über die Gräser, das Haus, und manchmal erreichte sie sogar die Küche. Der Stuhl neben dem alten Gasherd...
  5. Wölkchen am provenzalischen Himmel

    Die Sonnenstrahlen knistern, gleich wird Feuer ausbrechen, und geschmolzene Dachrinnen tropfen auf die Blasen des Asphalts. Diesen Nachmittag würde ich am liebsten im Kühlschrank verbringen, nur sind meine Maße dem im Wege. Bleiben die Eisbrocken im Pastis. Viel Flüssigkeit muss man zu sich...
  6. Anna

    Anna Der Herbstwind sprühte nasskalte Tröpfchen über den Krankenhausparkplatz und Paula zog den Mantel enger. Eigentlich übernahm sie gern zusätzliche Schichten. Heute wollte sie nur nach Hause. Sie rannte die Straßen entlang. Vor ihrer Haustür wühlte sie mit steifen Fingern nach dem...
  7. Eduard - Eine Reise in die Waldkindergartenzeit

    Eduard Es war vor einigen Jahren, da traf ich Eduard. Ich besuchte damals einen Waldkindergarten und war in meinem zweiten Jahr dort. Gerade erst war ich fünf Jahre alt geworden, da kam mal wieder ein neuer Praktikant in unsere Gruppe. Das passierte ja oft bei uns. Praktikanten schienen ganz...
  8. Gott ist tot

    „Gott ist tot“ habe ich dir gesagt. Beziehungsweise, dass Nietzsche das gesagt hat, habe ich dir gesagt. Dass Gott gelebt haben müsste, um tot zu sein habe ich gesagt. Und du hast gesagt, dass das wohl eine Metapher für den Glauben und die Religion ist. Die Erinnerungen sind klar, ungefähr das...
  9. Der Jahrmarkt

    Das Riesenrad hat angehalten. Malusch und sein Sohn Kortor haben Glück: Sie befinden sich in einer der oberen Gondel, von wo aus sie den gesamten Jahrmarkt überblicken können. Auf den Straßen unter ihnen füllen bunte Lichter, Stimmengewirr und heitere Musik die Nacht mit Leben. Lächelnd...
  10. Mein Name ist Franz, ich bin Alkoholiker …

    … das war der schwerste Satz meines Lebens. Erst als er gesprochen war, konnte ich aufhören.
 Das war vor 35 Jahren. Dann kam die letzte Nacht, nach einem 20jährigen Martyrium. Ich versuche es zu schildern, wie es damals war.

 Gedanken eines Trinkers

 Heute ist die letzte Nacht vor meiner...
  11. Sie hat Angst, er nicht

    Sie rennt. So schnell, wie ihre Füße sie tragen, solange, wie ihr Herz noch Blut pumpen kann. Immer weiter. Da sind Schritte hinter ihr, sie kann sie hören, aber ihr Gehirn ist nicht in der Lage, die Information zu verarbeiten. Ihr gesamter Fokus liegt auf der Strecke vor ihr. Alles andere ist...
  12. Davon, wie eine Großmutter das Internet kaputtmachte

    Jeder hat wohl schon einmal von dieser Situation gehört, oder sie selber erlebt. Eine Großmutter ruft ihren Enkel oder Schwiegersohn an und beklagt sich über den Sachverhalt ausversehen „das Internet gelöscht“ zu haben. Der Angerufenen...
  13. Ein Bagger stört ja nicht.

    Eine Woche zuvor war ich gerade zehn geworden. Mehr als 40 Jahre ist das jetzt schon her. Manchmal denke ich auch heute noch darüber nach. Damals habe ich nicht verstanden, wie lange er mich doch begleiten wird, in meinem Leben. Grossvater würde jetzt sagen: "Ein schöner Tag um zu verduften"...
  14. Herbst

    Hatte sie Recht? Die Tage wurden kürzer und das fast goldene Laub fiel in einem nahezu zeitlosen Tempo zu Boden. Der Wind beförderte es immer wieder in die Luft, als würde es im stetigen Kampf, mit festem Willen versuchen, nicht, wirklich nicht, auf den kalten und feuchten Boden zu fallen...
  15. Was einem bei einem Spaziergang so alles passieren kann.

    Vor ein paar Tagen haben Fritz und ich was ungewöhnliches gesehen. Wie immer zu Fuss unterwegs, und immer der Nase nach. Nichts worüber man sich wundern müsste. Zumal auf die Nase von Fritz Verlass ist. Warum das so ist, das sehen wir etwas später. Aber jetzt kommt das seltsame. Auf einer...
  16. Pfannkuchen

    Konnte man Personen beschreiben? Ich meine, nicht einfach nur das Aussehen. Ich meine die Art, die Person, wie sie wirklich war. Konnte man das? War es überhaupt möglich, einen Menschen mit etwas Simplem, wie Buchstaben, zusammenzufassen? Man würde spätestens bei dem Punkt scheitern, an dem die...
  17. Stille Nacht

    Ypern, 1914. Er war wohl der Einzige unter ihnen, der am Himmel noch nach Sternen suchte. Doch wie konnte der Junge Sterne sehen wollen, wenn es keinen Himmel mehr gab? Über ihren Köpfen lag eine schwere Decke aus Rauch und Höllenfeuer, das ihre Häupter versenkte und sie in ihre Grotten drängte...
  18. Kann es wirklich Liebe sein?

    Mein Bett ist noch warm, doch die kühle Luft in meinem Zimmer zieht durch jede Öffnung unter meine Bettdecke und umschlingt meinen Körper. Ich öffne meine Augen nur einen Spalt weit. Sie sind verklebt und brennen noch etwas. Ich überwinde den Schmerz und reiße meine Augen schlagartig auf. Meine...
  19. Der Misanthrop

    Man liegt noch recht früh an einem Sonntagmorgen im Bett und verfällt in eine Art Dämmerzustand. Draußen ist es still und friedlich, vereinzelt sind der innbrünstige Gesang der Vögel in der Ferne und das leise Rauschen der Blätter zu hören. Dorfidyll. In einer Stunde etwa würde man aufstehen...
  20. Flasche, ausschließlich Flasche

    Die Nacht brach an, der Mondschein des Vollmondes tränkte die dunklen Gassen in eine gewisse Helligkeit, in der man selbst fremde Gesichter erkennen konnte. John stöberte in seiner Tasche nach seinen Filterzigaretten, die er regelrecht verschlang. Am Tag rauchte er üblicherweise zwei Packungen...

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