Was ist neu

jugend

Genre: jugend

  1. Monstrinho

    Ich höre sie wieder schreien. Die Sepiasturmtaucher nisten zwei Kilometer entfernt, aber der Sturm trägt ihre Rufe zusammen mit dem Meer über die Insel. Die Scheiben sind nass, obwohl es nicht regnet. Aua. Aua. Sie klingen wie die Kinder auf dem Rollfeld, wenn sie in der Abendsonne Fahrradfahren...
  2. Nordstern

    Ich sitze auf einer kalten Stahlbank an der Bushaltestelle. Starker Regen prasselt aggressiv auf das Glasdach der Haltestation. Die Glaswand links von mir fehlt und durch das deswegen alleinstehende Stahlgerüst trägt der Wind Kälte und Regen in meine Richtung. Der Himmel ist verhangen von...
  3. Gefurztag

    Wer sich nicht wehrt, endet am Herd. Ich endete genau so, wie gehießen. Und das immer sonntags. Denn am Wochenende hatte unsere Haushälterin immer frei. So stand ich da, statt unserer Kochfee, und knetete umständlich Teig, rührte an der Soße für 8 Pizzen. Ich hatte noch 20 Minuten Zeit. Denn...
  4. Das Fenster

    Das Fenster Ouray, Colorado 1999 Max stand hellwach vor dem kleinen Fenster in seinem Zimmer. Er konnte seinen Blick nicht von dem abwenden, was sich unten auf der Straße abspielte. Seine Mutter schlief, was er eigentlich auch tun sollte. Das wusste er, denn er würde morgen zur Schule...
  5. Die Geschichte einer Raupe, der plötzlich Flügel wuchsen

    Es war einmal eine kleine Raupe. Sie war unauffällig, schüchtern und alle sagten ihr immer sie sei zu ruhig, solle mehr aus sich herauskommen. Die kleine Raupe verstand nicht, wieso sie genauso laut sein sollte wie alle anderen auch. Zudem konnte sie laut sein, wenn sie der Meinung war, dass es...
  6. Die kleine Schildkröte auf der Suche nach einem Zuhause

    Es war einmal ein kleines Schildkrötenkind. Das Schildkrötenkind hatte leider keinen Panzer mehr, da es diesen bei einer Wette verloren hatte. Also ging es ohne Panzer und voller Selbstzweifel durch die Welt. Es war auf der Suche nach einem neuen zu Hause. Bei seinen Eltern konnte das Kind auch...
  7. Charlie und Mila

    Es war einmal ein kleiner Affe. Der kleine Affe war eigentlich sehr zufrieden mit sich. Er hatte zwei starke Arme mit denen er ziemlich gut klettern konnte. Zwei Beine und Füße, die ihm ebenfalls dabei unterstützten. Zwei Hände um Beeren zu pflücken. Er hatte pechschwarzes, weiches Fell und ein...
  8. Mein Freund Patrick

    Um auf eine von Patricks Partys eingeladen zu werden, muss man entweder bekannt oder verdammt heiß sein, und ich bin von beidem so weit entfernt wie der Mond von einer eigenen Atmosphäre. Seine Eltern haben eine Villa am Stadtrand, abseits gelegen, aber noch nah genug, um jedes zweite Wochenende...
  9. Kollaps

    jugend 
    Ich zog mir noch schnell das weiße Pulver von der Spiegelablage, bevor ich die Toilette verließ. Es war der ordentliche Rest aus Megans Blechdose und die Mischung aus Pulver, Alkohol und Strobo-Licht sorgte dafür, dass ich auf der Tanzfläche anschließend die Orientierung verlor. Der kleine Club...
  10. Drei Tage

    Das Aroma meines morgendlichen Kaffees liegt mir in der Nase, als ein Tropfen eben jenes schwarzen Kaffees auf meinem kirschroten Filzuntersetzer landet. Ich räume wie jeden Morgen eine Tasse in die Spüle, verlasse das Haus, steige in die Bahn, steige aus, nicke ein paar bekannten Gesichtern zu...
  11. Ein perfekter Auftritt

    Tausende Augen schauen mich an, tausende Münder lächeln mir zu. Ich stehe auf der Bühne und bewege mich nicht, betrachte die Menschen in der ersten Reihe. Ergraute Männer tragen Anzüge und Fliegen; ihre Frauen teure Kleider und Ohrringe, die im Licht glitzern. Sie alle sind gekommen, um mich...
  12. Bilo-Bilo

    Als Edna schwanger war, konnte ich mich vor Neugierde und lästigen Fragen nicht mehr retten. Schier unglaublich, was die Leute alles wissen wollten. Und kam ich nach Hause, ging es weiter: „Na, Bärle, wie geht’s eurer baldigen Mutter?“, bohrte meine Frau, „Könnt’s zwar auch in der Zeitung...
  13. Mama

    Dampfend fließt das heiße Wasser in meine Tasse, umspült den Teebeutel, den ich schon hineingehängt habe. Gedankenverloren setze ich mich an den Küchentisch. Schließe die Hände um das heiße Gefäß. Ich denke, ich müsste mich verbrennen. Doch ich spüre nur eine dumpfe Wärme. Überhaupt ist alles...
  14. Braune Haare

    Braune Haare. Funkelnde Augen. Kleine weiche Nase. Ihre Gesichtszüge sind atemberaubend. Ich drehte mich langsam und leise im Bett, um sie ja nicht zu wecken. Sie verdient ihren Schlaf. Leise stand ich auf. Bevor ich runter ging, gab ich ihr noch einen sanften Kuss auf ihre Lippen. Jedes Mal...
  15. Freiheit

    Meine Haare wehen mir ins Gesicht und ich wische sie beiseite. Der Wind hier oben ist stark. Weiße Gischt spritzt hoch, als die reißende Flut über die rauen Steine spült. Der Fluss ist laut, ein Rauschen, das alles übertönt, Geräusche und Gedanken. Das ist gut. Jetzt noch einmal gut nachzudenken...
  16. Unerwartet

    Tief ein- und ausatmen. Immer wieder. Emily hasste es zu warten. Aber manchmal musste man da durch. Heute war einer dieser Tage, an denen man einfach warten musste, auch wenn es zum Haare rausreißen war. Sechs Minuten standen auf ihrem Timer, den sie sich gestellt hatte. Ohne den Kopf zu...
  17. Von Afrikanerinnen und anderen Kuriositäten

    Facebook ist doch ein schöner Ort. Ein Ort voller hipper Prankster, Fake-News-Journalisten, Sozio- und Psychopathen, Katzenliebhabern, Pädophilen, „Politikexperten“ und verzweifelten Heranwachsenden. Ich gehöre übrigens zur letzten Kategorie. Jahrelang hab ich versucht, der Anziehungskraft des...
  18. Nicht immer hilft Farbe

    Wir stehen vor dem Spalt in der Hainbuchenhecke der Gärtnerei und mir zittern die Beine. Der eisige Wind treibt uns die Tränen in die Augen, das Rascheln der Blätter an der Hecke übertönt jedes Geräusch und Julia legt mir beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Komm schon, Florian! Diesmal wird...
  19. Monotonie

    Ich schreibe über Rene Descartes, seinen Lebensanfang, wo er wohnte, seine Lebenswerke und schlussendlich dessen Tod. Links neben mir sitzt eine graue, schimmernde Gestalt, den Kopf nach unten gesenkt und sie probiert verzweifelt den Stift zu halten, zu schreiben. Ich schreibe über Friedrich...
  20. Wiesland

    jugend 
    Aus dem Alter waren sie ja raus: von den Ferien erzählen. Aber Frau Keye, das war so eine, die hatte das noch nicht bemerkt, deshalb fragte sie in der Vertretungsstunde genau das: Was habt ihr denn in den Ferien gemacht? Sie schaute Marian an: „Na?“ Er war mit den Eltern auf einem...

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Neue Kommentare

Zurück
Anfang Bottom