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seltsam

Genre: seltsam

  1. Sandsturm

    Am Schlimmsten ist der Sand und wie er in jedes einzelne Loch deines Körpers kriecht. Deine Zunge staubtrocken. Deine Ohren taub. Deine Nase entzündet und die Augen verquollen. Es ist die Ohnmacht, welche einen dann durchdringt. Die Ohnmacht, alle Sinne verloren zu haben. Ohnmacht, nichts zu...
  2. Ein halbes Leben

    „Warum übertreibst du‘s wieder so?“, erschien im blinkenden Messenger, der zeitgleich seinen eindringlichen Signalton aus den Boxen pfiff. Tim erwachte wie ein dressierter Hund aus seiner Stase. Langsam drehte sich sein Kopf in Richtung des Computers, während der Rest des dünnen Körpers leblos...
  3. Schön/hässlich: Liebe

    Schön/Hässlich: Liebe „Was ist nur aus dir geworden?!“ Er gibt sich überhaupt keine Mühe, die Verachtung in seiner Stimme zu verbergen. Er mustert mich abschätzig von oben herab, die grausam-geschlitzten Augen zu einem fiesen Grinsen verzogen, dass seinen Mund noch nicht erreicht hat. „Ja…“...
  4. Der Autounfall

    --- Dies ist eine Geschichte, die dazu mahnen soll im Straßenverkehr immer gut acht zu geben, denn sonst kann sich gar schreckliches zutragen. Der Autounfall Es war einmal ein Mann, der ging über die Straße. Da er beim Überqueren der Kreuzung weder nach rechts noch nach links schaute, sah er...
  5. Der Soldat

    Der Soldat trat gerade aus dem Offizierszelt in die dampfende Nacht heraus. Am sehr frühen Morgen hatte doch noch geschneit und was sich vom Schnee gehalten hatte, war nun als bräunlicher Matsch in einigen Ecken zusammengekrochen. Dementsprechend musste er seine Fäuste, in denen er jeweils eine...
  6. Die Hängende

    Die Neonröhren tauchten ihre flachen Wangen in ein schreckliches, kaltes Licht. Der Betrachtende saß auf seinem üblichen Platz, die Hängende vor ihm. Die billige Polsterung der immer gleichen Bank hatte bereits seit Jahren die Form seiner Unterseite angenommen. Man kannte ihn hier im Museum...
  7. Nicht mehr als ein Zodiakallicht

    Ich tippe verloren mit dem Daumen auf dem Lenkrad herum und überlege, was man zu jemandem sagt, zu dem man zuletzt meinte, dass man ihn nie wieder sehen will. Die Ampel springt auf grün um und ich lasse die Kupplung zu langsam kommen. Der hinter mir wird ungeduldig. Scheiß Stadtverkehr. Ich...
  8. Der bedauernswerte Nachlass eines Fremden

    Sollte dieser Brief, den ich, nachdem ich ihn geschrieben habe, in voller Absicht an meinem Tisch hier im "Boleskine - Café" liegen lasse, von einem aufmerksamen Beobachter gefunden werden, so wird der Leser verstehen, warum mein Sprung in die novemberkalte Nordsee am 3. November 1934, der...
  9. Alles ist gut

    Als ich aus dem Büro nach Hause komme ist es kurz vor Acht. An einem Samstag wohlgemerkt. Unter der Woche würde ich mir eine solche Nachlässigkeit natürlich niemals leisten. Aber selbst heute ist es mir schwer gefallen, meine wunderbar minimalistisch eingerichtete, übersichtliche, eigene kleine...
  10. Alte Liebe

    Ihre Augen öffnen sich. Ein schwerer, kalter Körper stützt sich über ihr und unter ihr spürt sie eine raue Unterfläche. Alleine die Augen sieht sie in dem Gesicht über ihr. Sie kann kaum etwas in dem dunklen Raum, in dem sie ist, erkennen. Zudem ist das einzige Geräusch, das sie hört, das leise...
  11. Joey

    Überall Blut. Und diese Schmerzen! Immer noch total perplex von der Leichtigkeit, mit der das Messer durch meine Haut, mein Fleisch, meine Muskeln gestoßen wurde, starre ich voller Ehrfurcht auf die blutende Wunde. Ich wurde noch nie ernsthaft verletzt. Auch diese Verletzung ist nicht...
  12. Mitfahrgelegenheit

    „Toll. Einfach toll“, sagte Amelia und schlug auf das Lenkrad. Sie drehte den Zündschlüssel, aber der Motor stotterte nur, bevor er wieder abstarb. Ausgerechnet mitten in der Pampa muss der Wagen verrecken, dachte sie. Amelia sah sich um. Die Scheinwerfer ihres Wagens leuchteten die Straße...
  13. Melodie

    Die Melodie. Nur darum ging es, geht es und wird es immer gehen. Außenstehende, die das Lied nicht gehört haben, nicht selbst hören konnten, beurteilen es nach seinen Rohdaten. Die Künstler sind bekannt, die genaue Sekundenangabe und natürlich das Genre. Sie werden aber nie die beruhigende...
  14. Blätter, in den Wind geschrieben

    Aus der Hinterlassenschaft von Hans A. Blätter, in den Wind geschrieben Die kleine Ansammlung Gestrandeter lebte einsam und zurückgezogen in einem alten Haus am Waldrand. Romantik, Sehnsucht, urbane Streuner-Einsamkeits-Ästhetik, durch den Post-Prozess-Dschungel getrieben, medial und...
  15. Aus dem Tag eines Sensationisten

    Sensation: (Substantiv; aus franz: sensation ‚Sinneseindruck‘; aus lat: sensus ‚Gefühl‘) Nach seinem puristischen Frühstück am ersten September, ging er in den Laden am Ende der Straße. Dort angekommen las er auch, wie er es jeden Morgen zu tun pflegte, die Zeitung. Besonders auf den Lokalteil...
  16. Die Nervensäge

    Als Peter sich die Hände wusch, zitterte er so stark, dass er überall Wasser verspritzte. Das Waschbecken, die Fliesen und der Spiegel waren mit feinen, vom Blut leicht rötlich gefärbten Spritzern gesprenkelt. Er vermied den Blick in den Spiegel, als er sich die Hände abtrocknete und danach das...
  17. Mysteriöse Frau im Lokal

    Stefan H ist bereits seit vielen Jahren Stammgast in der Restauration von Monika F. und Maria B., genannt „Schoppen-Mary“. Die Restauration kann weder als Speiserestaurant noch als Bar oder Cafe bezeichnet werden. Die beiden Damen, die seit vielen Jahren ein Verhältnis miteinander haben...
  18. 58° Nord

    Wie jede Nacht, seit er gegangen ist, wacht sie auf. Es ist 2:56 Uhr. Doch diesmal ist es anders. Sie spürt eine fremde Unruhe. Sie schwingt sich aus dem Bett, schlüpft in die verbeulte Jogginghose und wirft sich sein altes kariertes Flanellhemd über. Sein Duft hängt noch immer in den Fasern...
  19. Thema des Monats Das Ende der Dunkelheit

    Die letzte siegreiche Schlacht des Langen Krieges war unlängst geschlagen, als Benkawar der Vorstellung anheimfiel, ein Rama zu sein, ein Auserwählter der Ahnengeister. Die arakischen Feinde waren in ihre Heimat jenseits der Weißen Berge geflohen und hatten ein zerstörtes Land und ein hungerndes...

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