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Genre: gesellschaft

  1. Der bessere Lügner

    Der Mann trug einen makellosen Anzug und hielt eine schwarze Aktentasche in der Hand, die vor und zurück schwang, als er die Treppe hinauf hastete. Die ersten grauen Haare und kleine Falten im Gesicht verrieten, dass er die Fünfziger überschritten hatte. Er rannte in Eile fast den Studenten um...
  2. Diesmal kein Happy-End

    Manchmal, da liege ich abends im Bett, und denke nur an ihn. Er schwirrt seit Wochen durchgehend in meinem Kopf und jedes Mal, wenn ich ihn sehe, spüre ich ein komisches Kribbeln im Bauch. Ich glaube sowas nennt man «Verliebt sein». Aber ob er das genauso sieht? Ob er auch wirklich etwas für...
  3. Grünkäppchen, der Wolf und Oma Trudchens Lebkuchen

    Grünkäppchen, der Wolf und Oma Trudchens Lebkuchen (Ein weihnachtliches Märchen aus der Altmark) von Stefan Kemper-Kohlhase Es war einmal ein Junge, den nannten alle nur „Grünkäppchen“. Er war nicht mehr Kind und noch nicht Erwachsener. Und alle nannten ihn „Grünkäppchen“, weil sein Vater ihm...
  4. Joseph und seine Last

    Am frühen Morgen erwachte Joseph mit einem Druck auf der Brust. Das Atmen fiel ihm schwer. Es war mit einer großen Mühe verbunden, als ob ihm einer die Luft zum Atmen wegnahm. Dieser Gefühlszustand war ungewöhnlich. So ungewöhnlich und zugleich beängstigend. "Das beklemmende Gefühl in meiner...
  5. Ruhiger Kerzenschein

    Da saß sie. Sie und ihre Freunde, ihre Bekannten und deren Bekannte. Ruhiger Kerzenschein flackerte umher. Sie saßen in gemütlicher Runde, kleine leise Pläuschchen durchzogen die besondere, ja fast magische Atmosphäre. Ein jeder war in seinen eigenen Gedanken versunken. Auf und davon getragen...
  6. Kinderspiel

    Unter der Akazie genoss er Schatten, den süßlichen Duft der roten Blüten und vor allem Ruhe. Verschwitzt, das Hemd unter den Achseln durchnässt, breitete Ben die Arme auf der Rückenlehne der Bank aus, auch um es zu trocknen. Kleine Vögel gruppierten sich vor seinen Füßen, pickten hier und da...
  7. Der dunkle Wein des Madiran

    Dieser Wein ist rau und grob, beinahe brutal. Als Robert hier war, hat auch Lotta ihn probiert – und ausgespuckt. „Ich denke, du hast Weinverstand?“, hat sie gesagt, „Und dann trinkst du so was?“ Was konnte ich darauf antworten? Natürlich hatte sie recht. Sie ist verstimmt, weil der Wein...
  8. Ich habe auf dich gewartet

    Schon von Weitem sah ich ihn auch heute wieder auf dem menschenleeren Parkplatz stehen, über den ich jeden Morgen ging, um zum Bahnhof zu gelangen. Schmal, dunkel, sowie mit dem geschnäbelten Haupt gen Erde gerichtet, verbarg er sich nur halb im Schatten eines Autos und schien zu warten. Vor ein...
  9. 46

    46 München im Sommer 1964 Meine Mutter schwört auf ihren Heilpraktiker in Lengries. Immer wenn es ihr gesundheitlich schlecht geht fährt sie nach Lengries, heute ist wieder so ein Tag. Gleich in der Nähe der Praxis befindet sich die kleine „Familienpension Gerg“, bei der sie in dieser Zeit...
  10. Der rote Mantel

    Ich ging durch die Stadt. Es war ein Tag wie jeder andere; der Verkehr rauschte, Menschen rannten, die Mehrfamilienblocks glotzten einander aus leeren Fenstern an. Weit oben kreischten die Tauben. Als ich so durch die Straßen lief, fiel ich gar nicht auf. Ich lief und lief und keiner fragte...
  11. Ein sonderbares Treffen mit Herz

    Ein kurzen Piepen... „...Äh. Hallo, Schatz! Ich wollt nur nochmal eben Bescheid geben, dass ich etwas früher von der Arbeit zurückkomme. Also... Äh. Wäre es vielleicht möglich, unser Date heute Abend etwas vorzuziehen? Entscheide dich bitte bevor ich zurück bin, was etwa um 15:00 Uhr der Fall...
  12. Der Kirschbaum

    Ich mag diesen Ort sehr. Überall um das Tal herum sind Berge und es fließt ein kleiner Bach direkt an einem Wald vorbei. In der Mitte des Tales ist eine große, dicke Weide. Seit Jahren komme ich jeden Tag hierher und warte. Sehe einer unbekannten Zukunft entgegen. Ein weiser Mann sagte einmal...
  13. Der Typ aus dem Laden

    Eigentlich ist es ein Tag wie jeder andere gewesen. Ich bin morgens aufgestanden, habe die morgendliche Routine hinter mich gebracht und war bereit hinaus zu streiten um meine Pflichten zu erfüllen. Auf dem Weg zur Arbeit ist auch nicht sonderlich viel passiert, wenn man sich einmal an das...
  14. Das Wurstbrot

    „Nee. Dit will ick nich. Geh mir mit der Scheiß Salami weg“, schrie Annemarie, als ihr ein Passant ein Wurstbrot vom Bäcker in die Hand drücken wollte. Die Berliner Schnauze hatte sie sich antrainiert. Sie wollte authentischer klingen. Auf der Straße war es so leichter durchzukommen als mit...
  15. Unglaublich - Das Leben!

    Unglaublich – Das Leben ! Ich erwachte langsam aus einem tiefen und erholsamen Schlaf. Ich hatte von unserem letzten Urlaub geträumt, der noch nicht allzu lange hinter uns lag und noch sehr präsent war. Meine Hand tastete seitwärts, aber sie griff ins Leere, und im gleichen Moment vernahm ich...
  16. Hilfe

    Ihre Schritte hallten in der engen, feuchten Gasse von der begrenzenden Mauer wieder. In den Pfützen spiegelte sich der kalte Schein des Mondes, am Himmel erblickte man keine Wolke, keine Sterne. Der Geruch des eben gefallenen Regens erfüllte die Luft, machte sich stickig, als würde man von...
  17. Fake

    Pummelig war sie schon als Kind. „Iss, sonst…“ Die angedrohte Konsequenz reichte immer, um auch den letzten Bissen zu schlucken. In der Schule hatte sie Glück. Es gab dickere, dümmere und kleinere Kinder, die sich als Mobbingopfer noch besser eigneten als sie selbst. Ihr erster Kuss erwies sich...
  18. Der Prinz von Ägypten

    "Yoga ist Opium für die Mutter" Nach 20 lustigen Jahren musste ich in die Einöde ziehen. Da, wo die Leute aussehen wie verkleidet. Da wo nachts niemand über 25 unterwegs war. Da wo man nicht sein wollte. Das einzig Gute, das einzige Tor zur Welt war, dass ich mit ein paar Kollegen mit...
  19. Weihnachten - fremd und alleine

    Weihnachten – fremd und alleine Er stand am Küchenfenster und sah hinaus in die graue Welt. Die Häuser waren grau, die Straße natürlich auch und ebenso der Himmel. Grau und nass. Es war wieder viel zu warm für diesen Tag, den er mit täglich wachsendem Unbehagen auf sich zu kommen sah. Nun war...
  20. Die Stadt

    Die Stadt Die Stadt war alt. Uralt. Ihre Bewohner hatten schon schlechtere Jahrhunderte erlebt als das jetzige, aber auch heute waren die Zeiten alles andere als erfreulich, denn die Stadt galt als arm. Trotzdem gaben die Herren der Stadt immer mehr Geld für prachtvolle Häuser aus, um Besuchern...

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