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Genre: gesellschaft

  1. Beauty and the Beast: Das Gesetz der Demütigung

    Architekten und Lehrer sind eine Kombination aus Menschen, bei der man das Endprodukt auf keinen Fall hinterfragen sollte, weil die Erkenntnis den eigenen IQ umgehend um einige Punkte senken könnte. In meinen Anfangsjahren einer höheren Schule war unser Klassenzimmer in einem Trakt des Gebäudes...
  2. Mama und Marie

    Aus dem Radio dringt irgendein widerlicher Popsong. Mir ist kotzübel. Sie dreht die Lautstärke auf. Lässt das Lenkrad los und wippt hin und her zur Musik, während sie den eingängigen, nichtssagenden Refrain mitsingt. Wie kann sie nur? Ich balle meine Fäuste. Am liebsten würde ich sie beschimpfen...
  3. Die Kinderclique

    Da waren sie wieder. Scheinbar ziellos umherwandernde Kinder-Cliquen, die sich durch die engen Gassen der Märkte in Benares schoben: Zwischen den Ständen mit blinkenden Spiegeln und gefärbten Stoffen, Kleidern aus Brokat oder Chinons oder Tischen mit den berühmten indischen Silberwaren, die sich...
  4. Djaroollie oder Der blaue Mustang

    Hauptbahnhof, Gewusel. Leute in Eile, aber auch solche, die den Tag totschlagen. Djaroollie betritt den Laden mit der Aufschrift 'Ersatzschlüssel, Gravuren, Schuhreparatur'. Der vielseitige Mann hilft ihr gern. Als sie ihn anspricht, trotz des seidenen Saris in glockenreinem Deutsch, mit...
  5. Bahnhofsmarianne

    Die Bahnhofsmarianne erwischte mich jedes Mal. Keine Ahnung, wie sie das machte – immer, wenn ich das Winnstädter Amtsblatt in ihren Briefkasten stecken und schnell weiterfahren wollte, stand sie schon hinter der Tür, kam rausgewatschelt und grinste ihr befremdliches Bahnhofsmariannengrinsen...
  6. Der Tod im Paradies

    Vor langer Zeit gab es, abseits eines kleinen Dorfes, das von nur hundert Bewohnern besiedelt wurde, einen Hügel, der sich weit über das grosse Feld erstreckte. Am höchsten Punkt des Hügels gab es eine alte holzerne Bank, von der man das mit verschiedenst farbige Blumen - von Lilien hin bis zu...
  7. Emmas letzter Sommer

    Emma war schon lange vor ihr da gewesen. Pias Eltern hatten ihr oft erzählt, dass der schwarze, kniehohe Hund mit den weichen Schlappohren als erstes gemerkt hatte, dass Pias Mama mit ihr schwanger war. „Emma ist nicht mehr von Mamas Seite gewichen“, hatte Papa immer erzählt. Als Pia dann da...
  8. Die Träne aus Gold

    Miri riss die Augen auf. Ihr ganzer Körper zitterte und kalter Schweiß rann ihre Schläfe hinab. Es war wieder dieser Traum. Dieser eine verdammte Traum, in dem sie alles verlor, was sie nie hatte... Miri war 16, hatte dunkles, zottiges Haar, und bernsteinfarbene Augen. Sie lebte in einer...
  9. Helen

    In Quarantäne wegen Wettbewerb
  10. Alles ist gut

    Priva erwachte, als er gegen eine Mauer taumelte. Eine Gesichtshälfte pochte in dumpfem Schmerz aufs Dasein, aber Priva erinnerte sich an keine Existenz. Die Sonne des mecklenburgischen Hochsommers setzte die Straße in Brand und Priva schritt über glühende Bürgersteigplatten, bereit, das...
  11. Der Mann

    Der Mann steht unbewegt dort. Seit Stunden. Ohne sich von der Stelle zu rühren. Er zuckt nicht mit der Wimper, er bewegt sich nicht. Sein Blick ist auf etwas gerichtet, was die anderen nicht sehen können. Dort steht er, am Bahnhof, ohne eine Regung. Eine Frau kommt vorbei und schaut den...
  12. Heimkehr

    Nichts deutet auf die Hölle hin, die gestern noch über den Ozean gefegt war. Der wolkenlose Himmel starrt Martin entgegen, während er auf einem Wrackteil des Fischkutters »Sigmalda« über das Meer treibt. Das Holz schwankt sanft im Wasser, wiegt ihn wie eine Mutter ihr Kind. Noch treibt es auf...
  13. Das Zimmer

    Das Alien ist über Nacht gewachsen. Als Frank seine Morgenration Tabletten auf der Bettkante eingenommen hat, bugsiert er die Beine zurück auf die Matratze und zieht die Decke bis unters Kinn. Über dem Bett hängt eine Kalligrafie, in Holz gerahmt. Freiheit ist der Zustand, unabhängig, nicht...
  14. Cecstasy

    Eine Symbiose aus Angst und Unsterblichkeit elektrisierte jede Pore in Ecos Körper. „Geil.“ So kommentierte er dieses besondere Gefühl, das er noch nie zuvor gespürt hatte. Sein Weg bis an die Spitze war mühsam gewesen. Eco blickte in den Himmel. Das gleißende Licht der Sonne blendete seine weit...
  15. Cuauhtémoc

    Cuau kniet auf dem Vorderdeck, neben sich den Eimer mit Seifenlauge und wischt über das glänzende Teak mit den schwarzen Fugen. Zum dritten Mal schon, weil er nur bezahlt wird, wenn er arbeitet. Ein hartes Klacken lässt ihn zusammenfahren. Direkt neben ihm hüpft ein Eiswürfel über das Deck und...
  16. Etwa fünfzehn Züge

    Der Bus kommt in sieben Minuten, deshalb zünde ich mir eine weitere Zigarette an und warte. Mein Takt muss sich einem höheren Versmaß unterordnen. Ich atme den Rauch ein und versuche, den Vorbeilaufenden nicht den Qualm entgegenzublasen. Je jünger der Passant, umso größer meine Vorsicht. Die...
  17. Der Trapper von Kappelrodeck

    Die Tage kamen und gingen, Hundstage, einer wie der andere. Meistens habe ich mich am Waldrand versteckt, dort, wo die Bäume noch den Blick auf unser Dorf gestatteten. Es ist ein wohlgeordnetes Dorf, dem wegen seines historischen Dorfkerns eine gewisse heimatkundliche Bedeutung zukommt, die wie...
  18. 5 Stunden

    Ein kurzes Blitzen durchdringt die leicht geschlossenen Augenlider. Das Blitzen wird begleitet von sanft durcheinanderklingenden Stimmen. Schnell steht fest welches Gespräch konkurrenzlos die Vorherrschaft für sich in Anspruch nimmt. „Die vorliegenden Akten müssen nur noch geprüft werden. Ich...
  19. Haut-Farben

    Als ich mich gestern zu einer stoischen Ruhe gebettet hatte, da fiel ich in einen tiefen, fruchtigen Schlaf und erhob mich sogleich darauf in einem von Farben umspielten Hain, in dem der tosende Wind fremdartig musizierte. Ich drehte und wand mich, sondierte gehetzt die Umgebung, suchte nach...
  20. Das Leben wäre einfacher

    “Frische Luft wird mir gut tun“, dachte sie bei sich, als sie in die kalte Luft hinaustrat. Aber war es so? Sie war gerne drinnen, in der Sicherheit ihrer eigenen, wenn auch kleinen vier Wände. Es war ihr nicht wichtig, „unter die Leute“ zu kommen oder gesehen zu werden. Es war besser unter dem...

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