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Genre: gesellschaft

  1. Der Wal

    Als der alte Mann den Blauwal sah, der auf dem Alexanderplatz lag, zog er skeptisch eine Augenbraue hoch. Es hatte die letzten Tage viel geregnet, das mochte schon sein, aber so war das berliner Wetter nun mal. Heute hatte es immer wieder genieselt, doch seit Mittag hielt der wolkenverhangene...
  2. Rehkitz - Wie werde ich ein Hirsch?

    Das Kitz will wachsen, aber das Geweih lässt sich Zeit. Es kann sich nicht wehren. Wie wird es ein Hirsch? Wo bleibt das Geweih? Das Kitz hat sehr viele Potenziale, wofür es auch bewundert wird. Es verkleinert aber auch seine Stärken und vergrößert seine Schwächen. Es versammeln sich viele...
  3. Gedanken teilen

    Tinder bringt doch nichts, ich glaub ich lösch mein Konto bald. Nein – Nein – Ja, warum nicht – Nein – Wow, nicht schlecht! – Nein – Nein… Und noch so ein oberflächlicher Treffer! Naja, trotzdem ganz hübsch… Hoffentlich habe ich das richtige Outfit gewählt! Die Beratung im Geschäft heute...
  4. Heute

    «Endlich» dachte ich, als es läutete, und stand vom Sofa auf. Neugierig ging ich Richtung Tür. Ich hatte eine schlechte Nacht hinter mir, war stundenlang wach gelegen. Aus dem Fenster sah ich nun die ersten Sonnenstrahlen am Horizont und tröstete mich über die düsteren Gedanken der letzten Nacht...
  5. Die Frau im Wald

    Im Wald geht eine ältere Dame spazieren. Viel Gebüsch hindert sie ein wenig an dem Weg. In Richtung eines Baumes sitzt ein Vogel, der ihr den Weg weist. Je näher sie dem Baum kommt, desto geheimnisvoller wird ein neues Geräusch für sie. Dann führt ein Kind, welches sie an die Hand nimmt, sie zu...
  6. Mindfuck

    Auf einmal war da dieser satte Duft. Ich brauchte den Bruchteil einer Sekunde, dann hatte ich es. Unglaublich, es roch nach Gras. Nein, nicht ganz, es stank nach Gras. Nicht normales Gras, sondern Pot, Marihuana, Ganja. Ich folgte der Duftfahne und nur eine Biegung und drei Pappeln weiter gab...
  7. Verklungenes Kinderlachen

    Eijeijei die Schaukeln quietschten. Ana konnte nicht aufhören zuzuhören. Bis die Pflegemutter neben ihr sie wieder in die Unterhaltung zwang: „Sie ist krank.“ „Sie ist erst sieben Jahre alt.“ „Vermutlich ist sie schon von Geburt an krank.“ „Gibt es seelische Erkrankungen gleich nach der...
  8. Ein Tag wie jeder andere

    Eines Tages ging Luca aus dem Haus, um für seine Mutter Lebensmittel und ein paar Zigaretten zu besorgen. An dem trüben und irgendwie sehr traurigen Tag hatte er überhaupt keine Motivation diese Erledigungen zu machen, und so versuchte er sich etwas auszudenken um den Weg und alles andere etwas...
  9. Der Vampir

    Früher muss es anders gewesen sein, schoss es mir durch den Kopf. Wenn es vor ein paar Jahrtausenden um Leben oder Tod ging, zählte nichts als die körperliche Verfassung. War der eine Urmensch stärker, schneller, kräftiger, dann schlug er seinem Kameraden einfach den Schädel ein, wenn es nicht...
  10. Ein gewöhnliches Wintermärchen

    Vera spürt die Kälte kaum, die seit Monaten alles umschlingt und in jede Faser kriecht und nicht enden will. Der Gin in dieser Nacht wärmt wenig. Das Kleid bedeckt leidlich die Unterwäsche und rutscht bei jeder Bewegung. Die Schuhe taugen nicht für die Temperaturen und dennoch zwängt sie sich...
  11. Beauty and the Beast: Das Gesetz der Demütigung

    Architekten und Lehrer sind eine Kombination aus Menschen, bei der man das Endprodukt auf keinen Fall hinterfragen sollte, weil die Erkenntnis den eigenen IQ umgehend um einige Punkte senken könnte. In meinen Anfangsjahren einer höheren Schule war unser Klassenzimmer in einem Trakt des Gebäudes...
  12. Mama und Marie

    Aus dem Radio dringt irgendein widerlicher Popsong. Mir ist kotzübel. Sie dreht die Lautstärke auf. Lässt das Lenkrad los und wippt hin und her zur Musik, während sie den eingängigen, nichtssagenden Refrain mitsingt. Wie kann sie nur? Ich balle meine Fäuste. Am liebsten würde ich sie beschimpfen...
  13. Die Kinderclique

    Da waren sie wieder. Scheinbar ziellos umherwandernde Kinder-Cliquen, die sich durch die engen Gassen der Märkte in Benares schoben: Zwischen den Ständen mit blinkenden Spiegeln und gefärbten Stoffen, Kleidern aus Brokat oder Chinons oder Tischen mit den berühmten indischen Silberwaren, die sich...
  14. Djaroollie oder Der blaue Mustang

    Hauptbahnhof, Gewusel. Leute in Eile, aber auch solche, die den Tag totschlagen. Djaroollie betritt den Laden mit der Aufschrift 'Ersatzschlüssel, Gravuren, Schuhreparatur'. Der vielseitige Mann hilft ihr gern. Als sie ihn anspricht, trotz des seidenen Saris in glockenreinem Deutsch, mit...
  15. Bahnhofsmarianne

    Die Bahnhofsmarianne erwischte mich jedes Mal. Keine Ahnung, wie sie das machte – immer, wenn ich das Winnstädter Amtsblatt in ihren Briefkasten stecken und schnell weiterfahren wollte, stand sie schon hinter der Tür, kam rausgewatschelt und grinste ihr befremdliches Bahnhofsmariannengrinsen...
  16. Der Tod im Paradies

    Vor langer Zeit gab es, abseits eines kleinen Dorfes, das von nur hundert Bewohnern besiedelt wurde, einen Hügel, der sich weit über das grosse Feld erstreckte. Am höchsten Punkt des Hügels gab es eine alte holzerne Bank, von der man das mit verschiedenst farbige Blumen - von Lilien hin bis zu...
  17. Emmas letzter Sommer

    Emma war schon lange vor ihr da gewesen. Pias Eltern hatten ihr oft erzählt, dass der schwarze, kniehohe Hund mit den weichen Schlappohren als erstes gemerkt hatte, dass Pias Mama mit ihr schwanger war. „Emma ist nicht mehr von Mamas Seite gewichen“, hatte Papa immer erzählt. Als Pia dann da...
  18. Die Träne aus Gold

    Miri riss die Augen auf. Ihr ganzer Körper zitterte und kalter Schweiß rann ihre Schläfe hinab. Es war wieder dieser Traum. Dieser eine verdammte Traum, in dem sie alles verlor, was sie nie hatte... Miri war 16, hatte dunkles, zottiges Haar, und bernsteinfarbene Augen. Sie lebte in einer...
  19. Helen

    In Quarantäne wegen Wettbewerb
  20. Alles ist gut

    Priva erwachte, als er gegen eine Mauer taumelte. Eine Gesichtshälfte pochte in dumpfem Schmerz aufs Dasein, aber Priva erinnerte sich an keine Existenz. Die Sonne des mecklenburgischen Hochsommers setzte die Straße in Brand und Priva schritt über glühende Bürgersteigplatten, bereit, das...

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