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Genre: gesellschaft

  1. Serie Exodus: Vogelgezwitscher

    Erster Akt Vogelgezwitscher? Die Augen noch geschlossen, spüre ich bereits den Schmerz hinter der Stirn und will liegenbleiben. Liegen und an die Decke starren, an eine ferne Welt denken; noch mit allen Gliedmaßen im Morast meiner Träume steckend. Erwachen ist inzwischen eine zähfließende Mure...
  2. 24/7

    Ich wünschte, ich könnte mich öfter auf eine der oberen Etagen zurückziehen. Einfach nur ausruhen. Zwischen der dreißigsten und fünfunddreißigsten, wo sie seit Ewigkeiten herumwerken, wo viele Räume leer stehen. Kaum ein Mensch kommt dorthin, ein paar Monteure vielleicht. Am liebsten würde ich...
  3. Entspannung zur Musik

    Als Lehrling auf dem Weg zu mehr Leben und Gelassenheit wurde mir angeboten, an einer Kursreihe „Entspannung zur Musik“ teilzunehmen. Der Kurstitel sagte mir spontan zu, da mir eine recht große Affinität zur Musik innewohnt und mir Musik auf meinem Lebensweg bei den unterschiedlichsten...
  4. Wach und fertig

    Warum lassen die meisten Leute einen Kugelschreiber mitgehen, wenn er gerade unbeaufsichtigt herumliegt? Weil sie glauben, damit etwas anfangen zu können. Eine feine kleine Geschichte zum Beispiel, die über einen simplen Schüttelreim hinwegspringt wie ein Dressurpferd. Dieser Text handelt von...
  5. Kieselsteine

    Bei Gewitter saß Oma in der Küche, Koffer auf dem Schoß, Hände auf dem Koffer. Die Finger fest ineinander verschlungen. Weiße Knöchel unter rissiger Haut, hier und da kleine Kratzer von den Stachelbeeren im Garten. Donner rollte über das Haus, hinüber zum Stall, verlor sich im Feld. Sie saß nur...
  6. Kein einziger Ton

    Ich schnupperte: Ein unbestimmter Duft lag in der Luft, irgendwie muffig. Der Geruch drückte auf mich nieder und verklebte mir die Nasenflügel. Er hielt mich zäh fest und ich wusste nicht, ob ich ihn absonderte oder meine Umgebung. Das war das Erste, was ich wahrnahm. Ein Rascheln drang an...
  7. Andy

    Vorübergehend wegen Einsendung nicht verfügbar.
  8. Ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach

    Benedikt platzierte den Nagel. Unterdrückte einen tiefen Atemzug, bekreuzigte sich stattdessen. Bestimmt schlug er zu. Metall durchbohrte das Fleisch. Schmerz dehnte sich aus, betäubte für einmal stark genug. Sein letzter Blick fiel auf den ans Kreuz genagelten Jesus Christus. Dann überfiel ihn...
  9. Wenn das Wörtchen aber nicht wäre

    Es war Freitag der, nein nicht der dreizehnte, aber trotzdem ein sehr schwarzer Tag im Leben unserer Familie. Ich stand vor unserem Kalender und begutachtete den von meiner Mutter rot markierten Tag. Es lief mir kalt den Rücken hinunter. Wie schnell doch ein Jahr vorüber ging. Mir wurde übel...
  10. Kleine Selbstmordgedanken

    In einem Zug auf dem Weg nach Stockholm, im hintersten Wagon: Eine Gruppe pubertierender Siebtklässler. Die Mädchen kichern, die Jungs auch. Aufregend ist das, so eine Klassenfahrt. Das Leben hat gerade erst angefangen! Zwei Reihen weiter sitzt ein Mädchen. Dreizehn. Das ist Emely. Sie sitzt...
  11. Es stinkt anders als sonst

    Das war vor zwei Wochen. Ich komm nach Hause, es ist Freitag und halb zwei nachts. Ich mach auf und sag: „Mutter.“ Die liegt auf dem Boden, pennt in ihrer eigenen Pisse. Ich schüttel sie und sag: „Mutter.“ Aber die wacht nicht auf. Also hol ich einen Lappen. Als das weg ist, zieh ich ihr die...
  12. GemEinsamkeiten

    GemEinsamkeiten Verdammt allein. Rauch stieg aus der Zigarette in ihrer Hand hinauf, sodass ihre schmalen hellen Lippen und ihr fahles Gesicht dahinter verschwanden. Wovor versteckte sie sich? Ein trockener Husten entwich ihren Lippen. Den Lippen, die Sekunden zuvor noch so gierig an der...
  13. Sol Invictus

    Der Tag verschwindet, hinterlässt unter dem Nebel etwas Rosa, dann Rot, schließlich Schwarz. Akulina blickt aus dem Fenster. Er könnte so schön sein, der Abend. Frühling liegt in der Luft. Über die Straßen streunen Katzen und Hunde zwischen den Patrouillen, sonst niemand. Grollen und Zischen...
  14. Der Utilisator

    Die Türen zum Utilisatorraum öffneten sich. Zwei Wächter führten einen Mann durch den mit Metall ausgekleideten Raum, vor die weiß gleißende Öffnung, die sich beinahe über die gesamte gegenüberliegende Wand erstreckte. Ascher verspürte leichten Schwindel, wie immer, wenn er den Utilisator...
  15. Izmael Mitschett

    »Zieh dir was Warmes an!«, forderte Mutter mich auf. »Es ist noch sehr frisch.« »Nicht nötig«, brummelte ich, zog die Wohnungstür hinter mir zu und den Rucksack auf den Rücken. Morgen früh um halb sieben vorne am Eck, an der Straßenlaterne, trug mir Vater gestern beim Mittagessen auf, als er...
  16. Slavko verliert seinen Besten – eine Basketball-Tragödie

    Slavko geht die Außenlinie auf und ab und beleidigt unsere Mütter auf Kroatisch. Wir sollen schneller rennen, findet er. Am kommenden Sonntag ist das wichtigste Spiel der Saison, und er will, dass wir schneller rennen. „Je bo te!“, brüllt er durch die Halle. “Schneller!“ Wie weit will Slavko das...
  17. Geschichte aus einem älteren Krieg vor und nach einem anderen Krieg

    Deutsche sitzen in einem vordersten Festungsgraben fest, sie werden massiv beschossen und können es noch nicht einmal riskieren, Ihren Kopf aus dem Graben zu strecken. Einem derartig massiven Beschuss folgt meistens der Versuch eines Vorstoßes von Seiten des französischen Gegners. Im dem...
  18. Limbus

    Da stand sie wieder und goss die bräunliche Brühe, die sich Kaffee schimpfte, in ihren schlaftrunkenen Leib. Jeden Morgen schmeckte das legale Aufputschmittel schlechter, zumindest kam es ihr so vor. Das machte den zweihundertdreiundvierzigsten Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören, nicht...
  19. Serie Der Stechgroschen

    Seit Tagen öder Fraß. Trockenes Brot und gepökelte Wurst, die von den Rändern her schon grün wird. Bald ist se madig. Der Traugott will immerzu angeln, aber taugen tut er zu gar nichts, der würd nur an den falschen Stellen im Fluss stehn und seine Ruten wären auch zu nichts zu gebrauchen. Wenn...
  20. Drei Kissen sind lange nicht genug

    Graue Wände, Neonlicht, dazu der viel zu saubere Geruch eines Seniorenheimes. Schwester Stefanie lässt einen Armvoll gelber, oranger und purpurfarbener Pompondahlien auf den Flurtisch fallen. „Jetzt bringen wir hier erst mal die Sonne meines Urlaubs herein.“ Fix arrangiert sie aus einigen Blüten...

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